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Bitte besuchen Sie deshalb unsere Rubrik “Handel und Wandel“.

  • Mehrere Arten von Flucht #Wohlstand wird gerade jetzt in der #Vorweihnachtszeit deutlich.Die einen flüchten in südliche Hotels, Ringo Starr, Alice Schwarzer und anderes Pack in Steuerparadiese, manche in den TraditionsAdvent. Was aber, wenn wir wirklich flüchten müssen, um Wasser anstehen, klapperdürr vor Hunger, wie es nach dem Beschuss der Alliierten schon einmal der Fall war...
  • Destatis: Deutschland - kein Wintermärchen
    5,5 Millionen Menschen konnten 2022 aus Geldmangel ihre Wohnung nicht
    angemessen heizen. Für viele Menschen in Deutschland ist ein warmes Zuhause nicht selbstverständlich. 
  • Leistung von Frauen sichtbar machen? - Fehlanzeige! Der Fall Rosenmarie Wallbrecht

     #Fuerteventura. Im RiscodelGato-Hotel gibt es nun ein Restaurant namens "HorstWalczok" nach dem 2019 verstorbenen Geschäftsmann, der das Hotel mit Kapital und Feingefühl seiner Frau aus #Hannover baute, keine Rede von ihr, die sich jetzt wieder #Wallbrecht nennt und auch geehrt werden müsste...

    Wäre doch ein viel schönerer Restaurantname gewesen: "Rosenmarie".

  • Ichschreibeundschreibeundschreibe Konkrete Poesie von ip

     


  • Jürgen Mlynek und seine geniale Initiative Falling Walls wichtiger denn je
    Hannover. Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Begründer von FALLING
    WALLS und ehemaliger Leiter des Stadtarchivs, hat eine epochale Initiative für Wissenschaft und Forschung geschaffen, die sich auf den Mauerfall in Deutschland und alle anderen Mauern dieser Welt bezieht, physisch und in den Köpfen.
    Gemeinsam mit der Hannover Rück Stiftung (die Versicherung hat übrigens in den 70ern auch mein Kunstfest am Aegi mit gesponsert. Ip) bringt Falling Walls internationale Nachhaltigkeitsexperten zusammen
    „Mit unserer Stiftungsarbeit konzentrieren wir uns derzeit im Bereich Nachhaltigkeit auf die Anpassung an den Klimawandel und die Stärkung der Resilienz. Wassersicherheit ist eine große Herausforderung, der wir uns stellen müssen, um etwas zurückgeben zu können“, sagt Silke Sehm, Vorsitzende des Kuratoriums für Nachhaltigkeit, Hannover Rück Stiftung, und Vorständin der Hannover Rück. 
    Neben dem traditionellen Standbein der Kunstförderung unterstützt die Hannover Rück Stiftung seit einer Satzungsänderung Ende 2022 auch Projekte, die im Bereich der Nachhaltigkeit angesiedelt sind und sich hier insbesondere mit der Anpassung an den Klimawandel befassen.
    Die Klimakrise bedroht nicht nur die Trinkwasserressourcen weltweit, auch Dürren und Überschwemmungen bedrohen die Lebensgrundlagen vieler Menschen." 
    Die innovativsten Ideen der Summerschool von Hannover wurden auf dem Falling Walls Science Summit vorgestellt, der vom 7. bis 9. November 2023 in Berlin stattfand. 
    Mlynek referierte darüber auch Anfang November in der hannoverschen Stadtakademie an der Leibnizkirche, die vormals vor allem Veranstaltungen für das Königshaus vorzog. Erst seit meinem Einwirken durch mein DichterDenkerProjekt öffnete sich die Kirche einem Leibniz angemessenen Diskurs. Ingeburg Peters

  • Liebe will ich, nicht Schlachtopfer
    Bei Hosea 6,6 spricht Gott zum Volk #Israel: "#Liebe will ich, nicht Schlachtopfer. Gotteserkenntnis statt Brandopfer." 
    Auffällig wenig fällt der Name #Netanyahu in den Medien, aber bestimmt nicht deshalb, weil er sich so schwierig schreiben lässt... 
    Ich bitte:
     #Juden, die ihr euch Blüte der Menschheit nennt, stoppt ihn! 
    Die ihr im Wort lebt, wie mir eines Weihnachtstags im Jüdischen Museum NY erklärt wurde, wo ich wohl die einzige Deutsche unter den anwesenden Familien (die Männer mit Kippa) war, zur Ausstellung der deutschen Malerin Charlotte Salomon, die in #Auschwitz, im 5.Monat schwanger, umgebracht wurde. 
    Ihr beeindruckendes Werk wurde Jahre später  auch im Sprengelmuseum Hannover gezeigt. 
    #Hannover. Jüdische Mitbürger-unvergessen. Gedenkveranstaltung am 15.12.17 Uhr am Mahnmal Ohestraße auf dem Schulgelände BBS3 zur Deportation von 1000 Jüdinnen nach #Riga, darunter viele aus dem "#Judenhaus" Ohestraße. #Holocaustüberlebende Ruth Gröne wird erwartet. http://ohe-hoefe.de/geschichte-der-ohestraße/WohnIdee e.V.



  • Abschreckung funktioniert nicht

    Die interaktiven digitalen Verbindungen ermöglichen einen computergesteuerten Gesinnungswechsel bei den Unterdrückten. Sie wollen raus aus der Sklaverei, koste es, was es wolle. So erklären sich die Angriffe bei militärischer Unterlegenheit für mich. Das uralte Thema "David gegen Goliath" ist digital transformiert. Abschreckung funktioniert nicht mehr - und hat auch nie funktioniert. Wenn die Handys bis in den letzten Winkel vorgedrungen sind, kann uns jegliche Wertegemeinschaft in den Abgrund reißen. 

    Komplexe Systeme können jetzt unkonventionelle Methoden verwenden, bei denen selbst 800 atomar bestückte Militärbasen einer Person oder Gruppe unterliegen können, die mit simultaner Wechselwirkung lineare Kriegsprozesse überwindet. 

    Friedensverhandlungen, Abrüstung, Kooperation statt Untergang aller Wertegemeinschaften sind das Gebot der Stunde. Beim #Hiroshima- #Atombombenabwurf gab es noch keine Handys. Die Situation ist heute eine ganz andere, gerade auch bei den Kriegen Hamas/Israel, Russland/Ukraine. Kausalketten tauschen Teilchen untereinander aus, binden sie zu neuen. Der Militärisch-Industrielle Komplex versucht, dies mit allen Mitteln im Griff zu behalten. Dennoch sind z. B. Whistleblower gefürchtetet. IP (All rights reserved) 




  • Regretting birth or celebrating? Weihnachtsgedanken

     #Mutterschaft ist sowas von #out und altmodisch. Gerade deshalb habe ich mein Büchlein über das Verratensein der #Mütter zu #Weihnachten scannen lassen. Eine Ehemalige Mitarbeiterin, vorgeblich #progressiv und Studienrätin, regte sich drüber auf, die dem Schwiegersohn


    Brosamen aus der Hand frisst. 
    Das BUCHLAOYOUT erstellte #ViktorEisenstadt, mein ehemaliger JahresPraktikant, heute Dozent und Doktorand IT der Hochschule Hannover. Eigentlich schreibt er sich Ayzensthadt oder so, aber das kann sich ja keiner merken...Seine Mutter, eine profilierte Ärztin, und er kamen aus #Kasachstan nach Hannover. 
    Er liebt Boratfilme, sie praktiziert all die schönen jüdischen Rituale für ihre Ahninnen. 

  • Feierabend -Wortgeräusche von IP

    Herr Chatzi schließt seinen Markisenladen zu.
    Eine Straße weiter lungern leerstehende Läden herum, vor denen die Wochenblätter hin und her wehen; dazwischen, mit dem verwitterten Schild, die Buchhandlung Witte.
    Drinnen archiviert der ebenfalls verwitterte Inhaber die Tagebücher einer einst blonden Professorin, deren Lebensborn immernoch brennt, scannt sie oder tippt ab. 
    Rosa Abendwolken ziehen über das Autoinferno Königsworther Platz.
    Im Copyshop Lange Laube stapelt sich neueste Technik zugriffsbereit. Deutschkenntnisse braucht es dort nicht mehr, aber Freundlichkeit und möglichst intakte Dateien.
    In der Leine kräuseln sich die Wasserwirbel.
    Hannover - du tropfes Tier - ich liebe dir.



  • Weihnachten, das Fest der Geburt und andere Geburtstage

    Zum #Geburtstag müsste der Mutter gratuliert werden, die das Kind mit Leib und Seele 9 Monate lang austrug, in schmerzhafter Geburt zur Welt brachte, es dann als allein nicht lebensfähiges Wesen weiter liebevoll versorgte. Frühgeburt, Rückenmarksanästhesie, Bauchaufschneiden verändert zudem das Geburtsdatum.
    Eine Bekannte bekam Kaiserschnitt, benannt nach der Zäsur, dem schneidenden Geburtsverfahren für Cäsar. Ihr Mann kümmerte sich fortan nur noch um den neugeborenen Sohn, ignorierte seine bettlägrige Frau. 
    #Weihnachten naht. youtu.be/AASxCUzar3g?si Für die #Nazis war jungfräuliche Geburt #reinrassig: beim #Lebensborn. Heute ist mit #Invitrofertilisation, #Leihmütter, Inkubatoren+#GemanysNextTopmodel die Grausamkeit des #Patriarchat enorm verfeinert und verschleiert.
    Lebensborn-Kinder suchten verzweifelt nach ihrer Mutter:

  • Mir hätte völlig genügt, wenn sie den Kahlschlag der Braunstraße verhindert hätten.

    IP-Ideenfoto 

    Hannover. Nach dem Starkregen setzen die Bäume Schimmel an und stehen mit den Füßen im Wasser. Nur das Gras erstrahlt in hellstem Grün. Menschen und Bauten geht es ähnlich. Wir gehören halt alle zusammen. Von 30 Grad auf Null und zurück, das muss eine erst einmal verkraften können. 
    Oberbürgermeister Onay startete den „Aktionstag Stadtgrün“ mit dem Pflanzen eines Strauches. Wesentlich lieber wäre mir, es würde in großem Stil der grassierende Mehltau, vor allem an Ahornbäumen, mit Backpulver- oder Milchspritzungen zurückgedrängt, ehe sie eingehen!!!
    Mann pflanzt gern ein Bäumchen, zeugt Kinder. Für die Aufzucht, hegen und pflegen, beschirmen, von der Jugend bis zum Alter, setzt er dann Frauen ein. So wie Grüne mit ihrem Küchengarten im Ihmezentrum kläglich scheiterten und auch das Voidprojekt versagte. Naiver GedankenSmog? 
    Wissen Baumspender überhaupt, was es bedeutet, heutzutage einen Baum aufzuziehen? 96 Bäume spenden ist easy, 96 Bäume heilen wäre zu unspektakulär. Mir hätte völlig genügt, wenn ein Spenderkonzern den Kahlschlag der Braunstraße verhindert hätte. Aber Nein: Unmassen von Kabeln für #SmartCity bekamen den Boden gratis... 

    Im Rhythmus der Melodien von Bob Marley (Legalize it, don't criticize it) zerstampft ein Grüner Wohlstandsmensch seine Terra Preta. Grass passt gut zusammen mit der RestNatur. Dazu dann das Selbstbestimmungsgesetz und 3.Weltkrieg, Baerbock und Josef Fischer, Kanzler Scholz, F. Merz, Botox. 
    Lassen wir uns nix vormachen: es gibt keine #Transformation, vor allem nicht auf dem Verkehrs- und Industriesektor. Solar ist eine reine NotMaßnahme, die alle anwenden, die die Lage richtig einschätzen, nicht mehr. Die Sehnsucht nach Merkel steigt und SOSKapseln sind Verkaufsschlager. 
    Hat der aktuelle bundesgesetzlich forcierte Ausbau von Straßen und Brücken kriegstechnische Gründe? Damit schweres Gerät auch hier transportiert werden kann? Und die Pkws dann auf die Seitenstreifen auszuweichen haben? IP
    #LeinemaschBLEIBT #Südschnellweg ?







  • Grabt die Flussbetten tiefer

    Hannover. "Bekämpft" man etwa #Hochwasser, indem ein Park mit über 200 gesunden alten Bäumen abgeholzt wird, wie hier in #Schilda?

    Die #Ihme müsste in Ingenieurskunst statt Umweltzerstörung tiefer ausgebaggert sein, damit sie schneller ans Ziel kommt. Stattdessen wurde eine Stromschnelle an der Leine für Surfer gebaut. Grabt auch das Leinebett aus.

    Überwemmte Terrassen und Wege sind nicht gerade ein Ausweis für die immensen Kosten, die für den Hochwasserschutz hier aufgewandt wurden...Denkbar ist für mich auch ein Natur-Amphitheater in Höhe enercity, das bei Bedarf volllaufen kann. Eine Idee von Ingeburg Peters, Performance und Poesie


Ich = Ich + Du

Ich = Ich + Du

Jedes private Besitztum ist mit einer sozialen Hypothek belegt…

 

Von Unica Peters

 

Die hispanische Befreiungstheologin und Feministin Ada María Isasi-Díaz über „Solidarity – The Social Contract of the 21st Century“.

Prof. Isasi-Díaz verdeutlicht anhand der Leitwerte der französischen Revolution –liberté, égalité, fraternité die Notwendigkeit von Solidarität.

Der auf das Prinzip der Solidarität verweisende Wert der Brüderlichkeit ist laut Isasi-Díaz als einziger der drei Begriffe in unserer westlichen Welt nicht als Gesetz kodifiziert worden. Dabei ist Solidarität in Zeiten der Globalisierung unabdingbar, um Gerechtigkeit zu erreichen. Verstanden ist Solidarität hier als gemeinsame Verantwortung und gemeinsame Interessen. Bedürftige und Besitzende sind intrinsisch miteinander verbunden; Menschen sind soziale Wesen.

Wir gehen moralisch und auch wirtschaftlich zugrunde, wenn wir uns von den Menschen der „Dritten Welt“ nicht zum Nachdenken über unseren Lebensstandard herausfordern lassen. Zu ihnen stehen wir in einem beidseitigen Abhängigkeits-Verhältnis.

Wir tragen Verantwortung füreinander und haben Anspruch auf gegenseitige Unterstützung. Deswegen geht Solidarität ihrer Struktur nach deutlich über Wohltätigkeit hinaus, auch wenn Letztere nichts Schlechtes ist.

Solidarität bedeutet nicht, zu applaudieren, wenn Unterdrückte

für ihre Rechte kämpfen. Solidarität bedeutet, sich den kritischen

Anfragen und den Forderungen nach Unterstützung, mit denen

sie sich an uns Privilegierte wenden, zu stellen.

Dass die Armen und Schwachen dieser Welt solche Erwartungen

und Wünsche haben, beschrieb Ada María Isasi-Díaz am Beispiel

einiger katholischer Nonnen in einem ländlichen Teil Südamerikas,

die sie auf einer Reise besuchte.

Kurz vor der Abfahrt berichteten die Frauen, ihnen fehlten die Mittel,

um ihre jungen Schutzbefohlenen für die Schule auszurüsten.

Sie begnügten sich nicht damit, für ihr Engagement gelobt zu werden,

sondern sie baten Frau Isasi-Díaz, ihre persönlichen Möglichkeiten

der Unterstützung auszuschöpfen. Daraus wurde ein Spendenappell,

der einige Mittel einbrachte.

Das Entscheidende an der Situation war die gleichberechtigte Begegnung.

Spenden zu sammeln oder Protestbriefe zu schreiben ist kein Akt der

Güte und Muße, sondern das Eingeständnis, mit dem Rest der Welt verbunden zu sein.

Unser Ich ist nicht vollständig ohne ein Du.

Ohne unser Gegenüber sind wir nicht wir selbst.

Arme und unterdrückte Menschen existieren nicht unabhängig

von unserer Situation. Weil wir wir sind, sind sie sie.

Dabei gilt zu bedenken, dass Armut ein politisches Problem ist.

Wir haben uns unsere Privilegien nicht mit eigener Hand genommen.

Aber um wir selbst zu sein und uns selbst zu erkennen, müssen wir

uns unserer privilegierten Lebensumstände bewusst werden und

die Konsequenz daraus ziehen:

Wir sind moralisch dazu verpflichtet, Verantwortung für unseren

Reichtum zu übernehmen und uns für die Anliegen der Armen zu öffnen.

Die „Occupy“-Bewegung in den USA etwa hat die Diskussion über

den Kapitalismus verändert, und Frau Isasi-Díaz sympathisiert

mit der Idee einer „Occupy Faith“-Bewegung, die eine ähnliche

Gesellschaftskritik zugunsten eines fairen Miteinanders ins

Zentrum des christlichen Glaubens stellt.

Dem neoliberalen Trend der Privatisierung stellt sich

zum Beispiel die US-Finanzexpertin Elizabeth Warren entgegen,

die auch eine 2010 von Präsident Barack Obama bewilligte

Verbraucherschutzbehörde für Finanzprodukte durchsetzte.

Schließlich fahren auch Millionäre, die sich aufgrund ihrer

finanziellen Mittel als über staatliche Versorgungssysteme

erhaben fühlen, auf Straßen, die mit Steuergeldern finanziert wurden.

Frau Isasi-Díaz erwähnte in diesem Zusammenhang auch die

Äußerung Johannes Paul des II., jedes private Besitztum sei mit einer sozialen Hypothek belegt.

Wie soll nun eine Befreiung aussehen?

Eine gesunde, solidarische (Welt-)gesellschaft zeichnet sich

für die Vortragende aus durch „fullness of life“.

Dies entspricht dem, was Indigene in Südamerika unter

el buen vivir verstehen: Gut (als Adverb verstanden!) zu leben

bedeutet demnach, dass Menschen, Gemeinschaften und

die Natur in Harmonie leben, einander respektieren und keine Gewinne

auf Kosten der anderen Mitglieder der Gemeinschaft anstreben.

Auch im Königreich Bhutan setzt man dem Gewinnstreben

andere Werte entgehen: statt dem Bruttosozialprodukt

ist hier das aus vier Säulen und acht Indexen basierende Prinzip des

„Bruttosozialglücks“ Maßstab für Glück und Zufriedenheit.

Das Beispiel des nach westlichen Maßstäben wirtschaftlich

unter­entwickelten Königreichs Bhutan wirft außerdem

die Frage nach Sinn und Ziel von Entwicklungspolitik,

und Entwicklungszusammenarbeit als Alternative, auf.

Martha Nussbaum, Philosophin und Professorin

für Rechtswissenschaften und Ethik an der University of Chicago,

entwickelte in diesem Bereich in den 1980er Jahren gemeinsam

mit Amartya Sen den „Fähigkeiten-Ansatz“,

der Fähigkeiten (im Sinne von substantiellen Freiheiten wie einem

langen Leben, Beteiligung an wirtschaftlichen Transaktionen

und politischer Teilhabe) als konstitutive Bestandteile

von Entwicklung ansieht und Armut als Entzug von Fähigkeiten definiert.

Die von Isasi-Díaz aufgegriffenen Themen zeigen,

dass Solidarität auf der Ebene der Werte und Maßstäbe ansetzen muss.

Solidarität entsteht und wird notwendig, weil wir soziale Wesen sind.

Sie ist ein menschlicher, kein allein christlicher Wert.

Die anfangs erwähnte, beidseitige Beziehung zwischen

Angehörigen der Ersten und der Dritten Welt braucht

keine Intimität oder Vertrautheit, um funktionieren zu können.

Auch aus Gebieten, die weit von uns entfernt sind, erreichen

uns Botschaften, Ansprüche und Erwartungen.

Wir wissen um die Verknüpfungen unseres Wohlstandes

mit der Armut in der Welt. Wenn wir unserer Verantwortung

gerecht werden wollen, können wir

keinen „individuellen“ Weg gehen und uns

der beidseitigen Beziehung entziehen.

Aber auch in unterprivilegierten Gruppen entsteht

Solidarität nicht automatisch. Isasi-Díaz berichtete

hier von Latinas in den USA, die sich aufopfern,

um ihren Kindern den Besuch Oberschule oder

sogar der Universität zu ermöglichen.

Die nun gebildeteren Kinder schämen sich oft

für die Einfachheit ihrer Mütter, anstatt ihnen dankbar zu sein.

Als Einwanderer zweiter Generation meinen sie,

sich in die Erste Welt einkaufen und anpassen zu müssen.

Häufig entwickeln sie erst mit Heirat und Familiengründung

ein Bewusstsein dafür, dass ihre eigene Stellung

auf der Unterstützung der Müttergeneration beruht.

Im Sinne der Solidarität wäre es für diese jungen Amerikaner wichtig,

sich weiterhin in ihrer Herkunftsgemeinschaft verwurzelt zu sehen

und zu versuchen, dieses Prinzip der gegenseitigen Hilfe in ihrem

neuen gesellschaftlichen Umfeld zu etablieren.

 

Natürlich können wir nicht in allen Lebensbereichen gleichermaßen

Verantwortung für unsere Privilegien übernehmen und uns

solidarisch mit den sozial und wirtschaftlich Unterdrückten zeigen.

Aber wir können Schwerpunkte in einigen Bereichen setzen.

Auch unser Leben im materiellen Sinn zu vereinfachen kann helfen,

das „wir“ zu entdecken.

An dieser Stelle kommt eine wichtige Frage auf: Wie sollen

wir mit den Unterdrückern, den Reichen, umgehen?

Frau Isasi-Díaz stimmt zu, dass dies ein heikler Punkt sei.

Sie wies darauf hin, dass es auch unter den Superreichen Menschen gibt,

die sich in der Verantwortung sehen, etwa Warren Buffet und Bill und Melinda Gates,

die seit Jahren nicht nur die Zinsen, sondern auch die Substanz

ihres Vermögen in private Wohltätigkeitsstiftungen investieren.

Generell wird es aber wohl schwer sein, den Superreichen zu vermitteln,

dass sie den Rest der Gesellschaft (also sowohl uns als Mittelschicht,

als auch die Ärmsten) brauchen.

Ada María Isasi-Díaz bezeichnet sich denn auch ganz offen

als historische Utopistin, die fest an das „Wir“-Gefühl glaubt, weil sie es z.B. in indigenen Gemeinschaften erlebt hat.

Ada María Isasi-Díaz ist Prof. em. für Ethik und Theologie

an der Drew University, New Jersey.

Kontakt: aisasidi@drew.edu.

Homepage: http://users.drew.edu/aisasidi/.

Ihr neues Buch, das die im Vortrag vorgestellten Ideen entwickelt,

wird 2013 unter dem Titel Justicia:

A Reconciliatory Praxis of Care and Tenderness bei der Fortress Press erscheinen.


[2] http://en.wikipedia.org/wiki/Conacami, Abschnitt „Mission and Vision“,

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Bhutan,

Abschnitt „Wirtschaftliches Gefälle“, abgerufen ab 10.01.12.

Berichte über Bhutan gibt es laut Isasi-Díaz regelmäßig auf aljazeera.com.

[4] http://en.wikipedia.org/wiki/Martha_Nussbaum, Abschnitt „The Capability approach“,

Frau Isasi-Díaz empfiehlt hierzu auch Nussbaums 2000

bei der Cambridge University Press erschienenes Buch Women and Human Development.

Interview mit Klaus Theweleit über Elternzeit

Die Quadratur des Kreises:
Wenn die Eltern
gemeinsam arbeiten und erziehen…

 

Es herrscht eine große Unlust unter den jungen Leuten, Kinder zu bekommen. Immer mehr potentielle Eltern trauen sich Kindererziehung überhaupt nicht mehr zu und haben Angst vor beruflichen und finanziellen Einschränkungen. Einen der Nestoren in Sachen Gleichberechtigung, Klaus Theweleit, Verfasser des  Buches “Männerphantasien” über die männliche Eroberungskultur (Piper-Verlag), der kürzlich einen viel beachteten Vortrag mit anschließender Diskussion in Hannover dazu hielt, befragte ich dazu, wie Monika Theweleit und er ihr Familienleben gestaltet haben.
Als neueres Beispiel gleichberechtigter Kindererziehung dient ja auch Arbeitsministerin von der Leyen mit 7 Kindern und mithelfendem Mann. Zum Schluss Informationen ihres Ministeriums dazu.

Ingeburg Peters: Wie hat sich der Rollentausch über die Jahrzehnte hin auf Ihre Beziehung ausgewirkt?
Theweleit: „Rollentausch” ist nicht ganz richtig. Es handelt(e) sich um Arbeitsteilung. Meine Frau hat halbtags in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet, vormittags. Ich bin mit Sohn zu Hause geblieben und habe, so weit immer möglich, an meiner Dissertation gearbeitet. Regel dabei: das Kind geht vor.

Einer war immer für die Kinder da

Mittags habe ich gekocht; und das auch so beibehalten, als die Kinder (ein weiteres war dazugekommen) im Kindergarten und in der Schule waren. Nachmittags, wenn meine Frau zu Hause war, konnte ich die nötigen Bibliotheks-Besuche machen, Kopieren etc. oder auch mit den Kindern ins Schwimmbad gehen oder ähnliches. So war (mindestens) einer von uns immer für die Kinder da, manchmal auch beide. Seit die Kinder in Kindergarten bzw. Schule waren, lag meine tägliche sichere Zeit fürs Arbeiten zwischen morgens 8 Uhr (wenn alle aus dem Haus waren) und ca. 12 Uhr 30, wenn es Zeit fürs Kochen wurde. – wenn nicht eins der Kinder krank war und Arztbesuche anstanden. An den Wochenenden hat meine Frau überwiegend gekocht. Ich konnte etwas länger am Stück arbeiten. Abends dann meistens Besuche, Freunde, Kino oder ähnliches. Keine für abends eingeplante Arbeitszeit.

Zeiträume

diszipliniert nutzen

Diese Aufteilung der Arbeit mit den Kindern, Bringen zum und Abholen vom Kindergarten, Elternabende in der Schule, Anschauen der Hausaufgaben, Lernen mit den Kindern, wenn nötig, Kontakte mit anderen Eltern und den Freunden der Kinder,  und was sonst alles noch dazu gehört, haben wir 25 Jahre lang so praktiziert, dass größere Konflikte nicht entstanden. Ende der 70er Jahre begann meine Frau eine Ausbildung zur Psychoanalytikerin (DPV); das schloss eine mehrjährige Lehranalyse und abendliche Seminare ein; ich war dann zu Hause, was mir nicht sehr schwer fiel, da ich bis zu meinem 30. Lebensjahr so gut wie jeden Abend auswärts, in der Kneipe oder mit Freunden und Genossen verbracht habe; mein Bedarf in dieser Hinsicht also einigermaßen gedeckt war.
Weder hat die berufliche Weiterbildung meiner Frau, noch hat die Weiterentwicklung meines Schreibens unter den Arbeitsansprüchen des jeweils anderen gelitten.

Beide hatten ihre eigenen Bereiche

Eher im Gegenteil: zwar ist es unserer Meinung nach für eine solche funktionierende Arbeitsteilung unerlässlich, dass jede(r) seinen eigenen Bereich hat; die eigenen Kontakte und Freundschaften im eigenen Arbeitsbereich, wo der andere nichts hineinzureden hat.
Peters: Dennoch sind Sie der berühmtere Ehepartner geworden.
Theweleit: Im Lauf der 80er hat meine Frau neben der Kliniktätigkeit in eigener psychoanalytischer Praxis zu arbeiten begonnen; seit ca. 10 Jahren arbeitet sie nur noch selbstständig in ihrer Praxis. Umso schöner ist diese wechselseitige Selbstständigkeit, wenn beide Bereiche sich zusätzlich berühren bzw. überschneiden. So hat mein Schreiben, da zu großen Teilen psychoanalytisch ausgerichtet, immer von der Arbeit und den Kenntnissen meiner Frau profitiert. Konkret: sie ist die erste Leserin und Kritikerin der meisten meiner Texte (abgesehen von kleineren journalistischen Arbeiten, die manchmal auch so rausgehen). Während sie ebenso an den Weiterungen meiner Arbeit, besonders in den Kunstbereichen, partizipiert. Womit die Frage der „Berühmtheit” angegangen wäre. Ich habe in meinen Büchern immer betont, dass meine spezifische Art zu Schreiben als ein Koprodukt aus unserer Art der Beziehung, nicht nur der intellektuellen, angesehen werden soll. Die Beziehung zu den Kindern eingeschlossen und die zu den Freunden auch (was manche Leser meiner Bücher „nervt” – wozu immer die Erwähnung dieser Monika da; andere aber entsprechend anspricht). Denn: natürlich sind wir seit den frühen 70ern vorwiegend mit Leuten in Berührung (wenn auch seit Mitte der 80er nicht mehr in WG-artigen Wohnformen), die ein ähnliches Lebensmodell zu leben versuchen; also auf der Grundlage möglichster Gleichheit zwischen allen Beteiligten. Es gibt mehr solcher Menschen als man gemeinhin denkt (bzw. als das, was die Statistiken zu denken nahelegen). Diese Menschen leben allerdings in keiner Form irgendeiner öffentlichen Publicity.

Vergnügliches Lernen mit Kindern

Andererseits: mich hat es immer gewundert, dass nicht mehr Männer die Arbeit mit ihren Frauen entsprechend teilen. Es geht ja gar nicht darum, dass ein Teil für den anderen sein „öffentliches Leben” total aufgibt; es geht durchaus für beide (auf den Pferdefuß komme ich gleich). Es sind auch nicht primär die beruflichen (angeblichen) Karrierehindernisse. Es sieht vielmehr so aus, dass ein Großteil der Männer seine etwas blöden Gratifikationen aus den jeweiligen Männerclubs, Sportclubs, Saufclubs, Raufclubs nicht aufgeben will – aus Angst, eine nähere Arbeits- und Lebensbeziehung zu ihren Frauen würde ihnen nichts Gleichwertiges bieten; so dass sie vor ihrer Männerhorde als irgendwie in ihrer Freiheit Beschnittene dastehen würden. Das hält Mann bei uns schlecht aus – und gibt sich mit den dürftigen (und oft auch konkurrenten und sehr neidischen) Pseudogratifikationen des allgemeinen Kerle-Vereins zufrieden. Tragisch (denn Männer sind in aller Regel nicht sehr freundlich untereinander)! Ihnen entgeht eine Menge, wovon sie nichts ahnen; besonders im engen Umgang mit Kindern, der für mich immer eine Quelle ständigen Lernens war; eines vergnüglichen Lernens.

Der Pferdefuß ist

die schlechte Rente

Der Pferdefuß? Nicht die Ungleichheit im »öffentlichen Bekanntsein«. Darauf war meine Frau nie scharf. Und ich reiße mich nicht um Talkshows. Der Nachteil liegt im Finanziellen. Halbtagsarbeit in der Klinik bedeutet: halbe Rente. Nicht bis 65 dort durchgearbeitet zu haben bedeutet: weitere Rentenminderung. Und Leben als Schriftsteller mit Künstlersozialkasse bedeutet: Rentenbeiträge auf unterster Stufe.
Von der Alterssicherung war bisher die Arbeitsteilung in der Kindererziehung in den meisten Fällen nachteilig, von der Arbeitsform her aber bestens.

 

Und hier der
neueste Stand der Rechtslage

Zur Berücksichtigung von

Kindererziehungszeiten

in der Rentenversicherung:

Zeiten der Kindererziehung nach § 56 Sechstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VI) führen für Mütter und Väter in der gesetzlichen Rentenversicherung zur Versicherungspflicht. Die Rentenbeiträge dafür werden nicht vom Versicherungspflichtigen, sondern vom Bund gezahlt.
Diese Zeiten wirken rentenbegründend und rentensteigernd wie Pflichtbeitragszeiten aufgrund einer Erwerbstätigkeit. Bei Geburten vor 1992 umfasst die Kindererziehungszeit ein Jahr, bei Geburten ab 1992 beträgt sie drei Jahre. Sie werden mit 100 Prozent des Durchschnittsentgeltes aller Versicherten im jeweiligen Erziehungsjahr bewertet.
Die Zeiten der Kindererziehung können selbst dann angerechnet werden, wenn die Eltern während dieser Zeit einem anderen Alterssicherungssystem angehört haben. Voraussetzung ist jedoch, dass sie in dem anderen Alterssicherungssystem nicht annähernd gleich berücksichtigt werden wie in der gesetzlichen Rentenversicherung. Von dieser neuen Regelung profitieren vor allem Mitglieder berufsständischer Versorgungseinrichtungen.
Anmerkung der Redaktion: Berufsständische Versorgung im engeren Sinne ist die auf einer gesetzlichen Pflichtmitgliedschaft beruhende Altersversorgung für kammerfähige freie Berufe (Ärzte, Apotheker, Architekten, Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater beziehungsweise Steuerbevollmächtigte, Tierärzte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer, Zahnärzte sowie Psychologische Psychotherapeuten  und Ingenieure).
Die Kindererziehungszeit wird nur einem Elternteil zugeordnet – demjenigen, der das Kind überwiegend erzogen hat. Erziehen die Eltern ihr Kind gemeinsam, ohne dass der Erziehungsanteil eines Elternteils überwiegt, erhält grundsätzlich die Mutter die Kindererziehungszeit. Soll der Vater die Kindererziehungszeit erhalten, obwohl er das Kind nicht überwiegend erzieht, müssen sie für die Zukunft eine übereinstimmende gemeinsame Erklärung abgeben. Diese Erklärung kann auch rückwirkend, höchstens jedoch für zwei Kalendermonate, abgegeben werden.
Neben Beitragszeiten wegen Kindererziehung können Eltern auch sogenannte Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung nach § 57 SGB VI erhalten. Diese erleichtern den Zugang zu einer Rente. Die Berücksichtigungszeit für Kindererziehung beginnt mit dem Tag der Geburt und endet mit dem Monat der Vollendung des zehnten Lebensjahres des Kindes.
Kinderberücksichtigungszeiten werden wie Kindererziehungszeiten nur einem Elternteil zugeordnet – demjenigen, der das Kind überwiegend erzogen hat.