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  • Das Programm des Chorwettbewerbs in Hannover

     https://www.yumpu.com/de/document/read/68111197/programmbuch-11-deutscher-chorwettbewerb-2023

  • Die Toten Hosen: Wir sind vielleicht nicht lang mehr hier.

     Am 30. Mai ist der Weltuntergang

    altersdiskriminierung.de/themen/artikel Der volle Text von "Am 30. Mai ist der #Weltuntergang,wir leben nicht mehr lang" findet sich auf obigem Link. Die Briten bombardierten Köln und das Lied wurde zum Gassenhauer, passt auch zur Totalen Zerbombung Hannovers durch die Alliierten.Wie aktuell nun

  • Alle Termine des Repair Café in der Stadtbibliothek Hannover in der Übersicht

    Um die Reparatur als Alternative zum Wegwerfen zu fördern, lädt die Stadtbibliothek Hannover jeweils am vierten Sonnabend Nachmittag im Monat von 14 bis 18 Uhr zum Repair Café in ihre Räume in der Hildesheimer Straße 12 ein. Ehrenamtliche stellen ihre Kenntnisse zur Verfügung, um defekte Gegenstände wie zum Beispiel Bücher, Spielzeug, Kleidung/Textilien, elektrische Kleingeräte und Kleinmöbel wieder in Ordnung zu bringen. Weil nicht immer alle ehrenamtlichen Reparateur*innen anwesend sind, kann nicht garantiert werden, dass alle defekten Gegenstände an dem jeweiligen Nachmittag in Ordnung gebracht werden können.Hier aller Termine 2023 im Überblick:

    • 27. Mai
    • 24. Juni
    • 22. Juli
    • 26. August 
    • 23. September 
    • 28. Oktober
    • 25. November
    • 23. Dezember
  • Barbara Krauss: Wenn die 13 ha Wald gefällt und gerodet werden, wird aus dem frischen Luftstrom aus Schattenkühle und Verdunstungskühle ein warmer Luftstrom, der in die vom Klima erwärmte Stadt zieht. Temperatur und Luftschadstoffe nehmen zu.

    Hannover. Barbara Krauss, langjährige Badegästin an den Ricklinger Badeteichen blickt auf die Klimakarte und zeigt, dass die Ricklinger Masch eine Temperatursenke ist. Aber die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr plant, den Südschnellweg von 14,5 m auf 26 m zu verbreitern,mit einem Standstreifen links und rechts. Dazu müssen 13 ha Wald gefällt werden. Dadurch wird aus der bisherigen Temperatursenke ein „hotspot“.

    Durch die Ricklinger Masch mit den Badeseen weht ein ständiger Luftstrom von Süden nach Norden in die Innenstadt, Calenberger Neustadt und LindenSüd. Wenn die 13 ha Wald gefällt und gerodet werden, wird aus dem frischen Luftstrom aus Schattenkühle und Verdunstungskühle ein warmer Luftstrom, der in die vom Klima erwärmte Stadt zieht. Temperatur und Luftschadstoffe nehmen zu.

    Die Hitzewelle in Frankreich zeigte, dass bei großer Hitze die Alten wegsterben wie die Fliegen und Jüngere mit gesundheitlichen Folgen rechnen müssen. Gesundheit ist ein Menschenrecht, das von Politik, Behörden, Ämtern und Rechtsprechung garantiert werden muss. Artikel 2,2 GG: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

    Die Gesundheit der Badegäste an den Ricklinger Badeteichen, immer mit der Nase in der Abgasfahne, weil die gefällten Bäume kein CO2 mehr aufnehmen und keinen Sauerstoff produzieren können, ist nach mehreren Stunden in der Sonne liegen und baden gefährdet.

    Krauss: Es ist unerträglich, dass in Niedersachsen Politik und Verwaltung gegen die Vorgaben des Grundgesetzes handeln und willentlich wissentlich die Gesundheit derStadtbürger:innen riskieren und die Klimakrise verschärfen, obwohl es Alternativen gibt, die klimaschonend sind, zeit und Geld sparen.www.BI-Leinemasch.de betont: Alle Anpassungen können im aktuellen Planfeststellungsbeschluss vorgenommen werden und sind zeitlich möglich, verkürzen Bauzeit und Kosten, sichern den Verkehrsfluss und Hochwasserschutz. Nur die Brücken müssen saniert werden.  

  • Die Luftströme werden auch die Innenstadt erhitzen, Herr Onay - Straßenbau 2023: Hannover investiert rund 30 Millionen Euro

    Minister Lies weigert sich, die Landesstraßenbaubehörde mit der Entwicklung alternativer Konzepte für eine Sanierung des Südschnellwegs im Bestand zu beauftragen. Stattdessen hat die Straßenbaubehörde in der "Expertenrunde" alle Alternativvorschläge blockiert." sagt Malte Müller vom Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs. Damit habe Lies seine eigenen Dialogangebote vollkommen unglaubwürdig gemacht.D ie Initiativen fordern dazu auf, auf den geplanten autobahnartigen Ausbau des Südschnellwegs und auf weitere Rodungen in der Leinemasch zu verzichten.

    Stattdessen sollen Konzepte entwickelt werden, mit denen Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert und der Fuß- und Radverkehr attraktiver gemacht und überflüssiger Verkehr auch ganz vermieden wird. Um das Klima zu schützen, müssen als Sofortmaßnahmen endlich ein Tempolimit eingeführt, klimaschädliche Subventionen wie das Dienstwagenprivileg abgeschafft und ein Moratorium für den Neu- und Ausbau von Fernstraßen beschlossen werden.

    "Wir können nicht mehr nur auf die politischen Abgeordneten warten - denn die Klimakrise ist jetzt. Wir machen deshalb Druck von unten für eine sozial gerechte Verkehrswende. Leinemasch bleibt - dafür sorgen wir!" erklärt Aktivistin Pheno. Bereits seit Oktober letzten Jahres ist ein Teil des von Rodung bedrohten Gebietes um den Südschnellweg besetzt.

    Telefonische Erreichbarkeit: 01628573022

    Kontakt Daten Grüne Jugend:
    Leon Flores Monteiro: +49 162 2162039 /
    leonfloresmonteiro@gj-hannover.de
    Inga Bögershausen: +49 176 45825433 /inga.boegershausen@gj-hannover.de

  • Der helle Horizont und das iranische Regime in der "Korn"
    Lesung „Der helle Horizont“: Der Titel nimmt eine Hoffnung des berühmten iranischen Dichters Ahmad Shamlou auf, denn die Veranstaltung ist ein kulturpolitisches Statement zur aktuellen Bewegung im Iran, eine Komposition aus Portraits, Gedichten und iranischer Musik. Im Mittelpunkt steht die Situation politischer Gefangener.
    DER HELLE Horizont, Freitag, 2. Juni 2023 um 18.00 Uhr im UJZ Kornstraße
    Kornstraße 28-30    30167 Hannover      Tel. 0511 715032     info@ujz-korn.de (Dauer: 90 Min. mit Pause)
    Augenblicklich ist häufig nur noch von den Gegenschlägen des iranischen Regimes die Rede, die Bürger-Bewegung, so der Eindruck, scheint eingeschüchtert, die revoltierenden Menschen „müde“. Angesichts solcher Interpretationen halten ist es wichtig, mit frischen Eindrücken und tieferen Einblicken in die Situation im Iran aufzuwarten - und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie wir die Bewegung von hier aus unterstützen können.
    Im Auftrag von Kargah, dem Verein für interkulturelle Kommunikation, Migrations- und Flüchtlingsarbeit, haben zwei Schauspieler*innen die Lesung entwickelt. Herausgekommen ist keine reine Informationsveranstaltung, sondern eine künstlerische Darbietung.
    Hanna Legatis
  • Festival der Philosophie (Gegr. von Assunta Verrone, Politologin und Künstlerin) vom 24.5. bis 9.6.

     Philosoph Rüdiger Safranski fragt: „Wo ist die Zeit?“

    #Hannover. Das diesjährige FestivalPhilosophie 24.5.-9. 6.(von AssuntaVerrone gegr.) rückt mächtig an die Naturwissenschaften heran und nicht ohne Grund Richtung #Garbsen, die Heimat der #Polymer-Forschung (Kunststoffe).

    Peter. M. Steiner,Ausstellungsmacher des MaxPlanckInstituts und ArneTraulsen, Direktor Evolutionsbiolgie, sind mit von der Partie. 

    Das achte Festival der Philosophie, das in Hannover und der Region stattfindet, wird auch in diesem Jahr in Garbsen sein Finale erfahren. Der Philosoph und Autor Rüdiger Safranski hält am Freitag, 9. Juni, 18 Uhr, einen Vortrag mit dem Titel „Wo ist die Zeit?“ im Rathaus der Stadt Garbsen. 

    Peter Nickl, Leiter des Festivals der Philosophie, führt durch den Abend. Wer im Ratssaal teilnehmen möchte, wird um Anmeldung per E-Mail an filosofia@accademia-di-ipazia.de gebeten. Alle Informationen zum Festival, auch ein Link zum Livestream an dem Abend, sind zu finden auf www.philosophiefestival.com/abschluss/.

  • Heise.de: Die Chip-Fertigung ist eine Umweltsau

    Die komplexe IT-Welt ist selbst für Fachleute ein undurchsichtiger Dschungel. Insofern ist jede Verständlichmachung eine wichtige Leistung für die Allgemeinheit. Ip

    Marc Neller und Benedikt Fuest werden für ihren Report „Die Herren des Lichts“, erschienen am 15.05.2022 in der Welt am Sonntag, mit dem Herbert Quandt Medien-Preis 2023 ausgezeichnet.

    Computerchips sind die wohl wichtigsten Bauteile der Weltwirtschaft. Wir benötigen sie, um unser technisiertes Leben zu organisieren, um elektronische Geräte zu produzieren, um zu kommunizieren. Doch Chips sind knapp, Herstellungskapazitäten und Know-How extrem umkämpft.

    In „Die Herren des Lichts“ ergründen Marc Neller und Benedikt Fuest einen Wirtschafts-Sektor von größter geostrategischer Bedeutung. Die USA und China wetteifern um die Vormachtstellung. Und mittendrin ein niederländischer Anlagenbauer mit seinen deutschen Partnern, ohne deren tonnenschwere und hunderte Millionen Euro teure Hightech-„Lichtmaschinen“ fast kein Chip-Fertiger auf der Welt auskommt.

    Mit sprachlicher Finesse und detaillierten Erklärungen machen Marc Neller und Benedikt Fuest drei weitgehend unbekannte europäische Hidden-Champions sichtbar, deren einzigartige, seit über zwei Jahrzehnten währende Zusammenarbeit Grundlage für technische Innovation, Wohlstand, aber auch Macht ist. Durch intensive Recherche und gründliche Vorbereitung erhielten die Journalisten Zugang zu einer Industrie, die ihre Betriebsgeheimnisse streng hütet.

    Die Ausrichter schreiben: Bei Laudator Volker Zota, Chefredakteur von heise online, haben die Autoren Begeisterung und Hochachtung ausgelöst. Sie hätten das hochkomplexe und für die Halbleiterproduktion höchst relevante Thema der EUV-Lithografie für ihre Leserinnen und Leser frei von jeglichen Fachbegriffen nachvollziehbar gemacht.

    Hier der Artikel: https://download.djp.de/downloadarticle.php?p1=9258&p2=1652693380&p3=save

    https://www.heise.de/news/TSMC-Samsung-Weniger-Ewigkeits-Chemikalien-mehr-gruener-Strom-9058241.html

  • Hat sich Hannover überhaupt schon um die City Nature Challenge beworben?

      Das ist wirklich cool und geil, Kinder

    Unternehmt es, Kraut in der Stadt zu suchen, besonders am Muttertag und Vatertag. Ip

  • Die "Zeitenwende" : Mein Freund, der Baum, ist tot

    Ipfoto vom Blockheizkraftwerk enercity

    Hannover: Meine Fotos der abgeholzten hannoverschen Baumriesen am Ihmeufer

    Enercity hat in der Braunstraße nachgelegt. "Inge, die Bäume, die Bäume", rief die auf dem Fahrrad vorbeifahrende Nachbarin Mieke voller Entsetzen, die mich als Baumaktivistin kennt, da wurde erst jeder zweite Baum abgeholzt, später der Rest Linden auf zur autogerecht umgebauten Braunstraße zum Prachtbau der neuen enercity-Zentrale. Das hat weh getan, richtig körperlich geschmerzt. 

    Die Hausfrau einer Villa und Mitglied der Gruppe Calenberger Loch, die meine gesamten Texte zum Thema ungefragt abkupferten, wurde nach der Abholzung #Ihmeufer mit einer Einladung zum Bundespräsidenten ruhig gestellt, war so begeistert, SarahWiener im dortigen Garten zu sehen. Alles Show, während die Bäume draufgehen und die aktiven Frauen diskriminiert werden. Sie durfte

    In diesen Heiligen Hallen kennt man die Skrupel nicht. Und ist ein Baum gefallen, führt enercity dich zum Licht. (Zauberflöte umgetextet von Ip+Ipideenfoto) 

    ihren schönen Baum vorm Fenster behalten. Ich und die Glockseemeute, Furysänger und BUND wurden ausgegrenzt. Früher listete mich die Stelle für Repräsentation der Stadtverwaltung (Haupteigner enercity AG) als Aspirantin für offizielle Anlässe. Aber für diese Stadt kann ich nicht mehr repräsentieren. Ip




  • In jedem Hinterhof ein Sendemast? Die Hannover-Messe ist vorbei. Fast jede Firma beteuerte, zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen zu wollen. Dazu brauchen sie alle das 5G-Netz, und so stand es deshalb auch wieder im Mittelpunkt. 
    Ein Wissenschaftler auf meine Nachfrage: "Das Fazit ist in etwa, dass man nicht genügend Studien hat um zu beweisen, dass 5G Strahlung ungefährlich ist. Allerdings haben wir bis jetzt auch mit 5G einen Frequenzbereich, der schon Jahrzehnte von Telefonen und WLAN genutzt wird (2-5 GHz). 
    Erst wenn es dann in Richtung 26 GHz und höher geht, könnte es also gefährlicher werden."
    Sendemasten im Hinterhof würden dann Normalität.
    Wer sich genauer informieren möchte, hier einige Links:
    Bisher ist es politisch gewollt, den WildenWesten der Frequenzen zu fördern. Nach dem Motto 'Der Konsument soll es austesten, dann erst handeln wir.' IP



  • Beim Selbstbestimmungsgesetz muss erheblich nachgebessert werden

    #Selbstbestimmungsgesetz #FrauenSagenNein #Patriarchat. Dem Ahorn ist #Gendern egal. Zuerst dominieren seine Blütenstauden,während die Blätter noch winzig sind. Auch beim Neugeborenen ist das #Geschlechtsteil im Verhältnis zum kleinen Körper riesig. Da braucht es keine Worte mehr.

    Ipideenfoto all rights reserved

Ich = Ich + Du

Ich = Ich + Du

Jedes private Besitztum ist mit einer sozialen Hypothek belegt…

 

Von Unica Peters

 

Die hispanische Befreiungstheologin und Feministin Ada María Isasi-Díaz über „Solidarity – The Social Contract of the 21st Century“.

Prof. Isasi-Díaz verdeutlicht anhand der Leitwerte der französischen Revolution –liberté, égalité, fraternité die Notwendigkeit von Solidarität.

Der auf das Prinzip der Solidarität verweisende Wert der Brüderlichkeit ist laut Isasi-Díaz als einziger der drei Begriffe in unserer westlichen Welt nicht als Gesetz kodifiziert worden. Dabei ist Solidarität in Zeiten der Globalisierung unabdingbar, um Gerechtigkeit zu erreichen. Verstanden ist Solidarität hier als gemeinsame Verantwortung und gemeinsame Interessen. Bedürftige und Besitzende sind intrinsisch miteinander verbunden; Menschen sind soziale Wesen.

Wir gehen moralisch und auch wirtschaftlich zugrunde, wenn wir uns von den Menschen der „Dritten Welt“ nicht zum Nachdenken über unseren Lebensstandard herausfordern lassen. Zu ihnen stehen wir in einem beidseitigen Abhängigkeits-Verhältnis.

Wir tragen Verantwortung füreinander und haben Anspruch auf gegenseitige Unterstützung. Deswegen geht Solidarität ihrer Struktur nach deutlich über Wohltätigkeit hinaus, auch wenn Letztere nichts Schlechtes ist.

Solidarität bedeutet nicht, zu applaudieren, wenn Unterdrückte

für ihre Rechte kämpfen. Solidarität bedeutet, sich den kritischen

Anfragen und den Forderungen nach Unterstützung, mit denen

sie sich an uns Privilegierte wenden, zu stellen.

Dass die Armen und Schwachen dieser Welt solche Erwartungen

und Wünsche haben, beschrieb Ada María Isasi-Díaz am Beispiel

einiger katholischer Nonnen in einem ländlichen Teil Südamerikas,

die sie auf einer Reise besuchte.

Kurz vor der Abfahrt berichteten die Frauen, ihnen fehlten die Mittel,

um ihre jungen Schutzbefohlenen für die Schule auszurüsten.

Sie begnügten sich nicht damit, für ihr Engagement gelobt zu werden,

sondern sie baten Frau Isasi-Díaz, ihre persönlichen Möglichkeiten

der Unterstützung auszuschöpfen. Daraus wurde ein Spendenappell,

der einige Mittel einbrachte.

Das Entscheidende an der Situation war die gleichberechtigte Begegnung.

Spenden zu sammeln oder Protestbriefe zu schreiben ist kein Akt der

Güte und Muße, sondern das Eingeständnis, mit dem Rest der Welt verbunden zu sein.

Unser Ich ist nicht vollständig ohne ein Du.

Ohne unser Gegenüber sind wir nicht wir selbst.

Arme und unterdrückte Menschen existieren nicht unabhängig

von unserer Situation. Weil wir wir sind, sind sie sie.

Dabei gilt zu bedenken, dass Armut ein politisches Problem ist.

Wir haben uns unsere Privilegien nicht mit eigener Hand genommen.

Aber um wir selbst zu sein und uns selbst zu erkennen, müssen wir

uns unserer privilegierten Lebensumstände bewusst werden und

die Konsequenz daraus ziehen:

Wir sind moralisch dazu verpflichtet, Verantwortung für unseren

Reichtum zu übernehmen und uns für die Anliegen der Armen zu öffnen.

Die „Occupy“-Bewegung in den USA etwa hat die Diskussion über

den Kapitalismus verändert, und Frau Isasi-Díaz sympathisiert

mit der Idee einer „Occupy Faith“-Bewegung, die eine ähnliche

Gesellschaftskritik zugunsten eines fairen Miteinanders ins

Zentrum des christlichen Glaubens stellt.

Dem neoliberalen Trend der Privatisierung stellt sich

zum Beispiel die US-Finanzexpertin Elizabeth Warren entgegen,

die auch eine 2010 von Präsident Barack Obama bewilligte

Verbraucherschutzbehörde für Finanzprodukte durchsetzte.

Schließlich fahren auch Millionäre, die sich aufgrund ihrer

finanziellen Mittel als über staatliche Versorgungssysteme

erhaben fühlen, auf Straßen, die mit Steuergeldern finanziert wurden.

Frau Isasi-Díaz erwähnte in diesem Zusammenhang auch die

Äußerung Johannes Paul des II., jedes private Besitztum sei mit einer sozialen Hypothek belegt.

Wie soll nun eine Befreiung aussehen?

Eine gesunde, solidarische (Welt-)gesellschaft zeichnet sich

für die Vortragende aus durch „fullness of life“.

Dies entspricht dem, was Indigene in Südamerika unter

el buen vivir verstehen: Gut (als Adverb verstanden!) zu leben

bedeutet demnach, dass Menschen, Gemeinschaften und

die Natur in Harmonie leben, einander respektieren und keine Gewinne

auf Kosten der anderen Mitglieder der Gemeinschaft anstreben.

Auch im Königreich Bhutan setzt man dem Gewinnstreben

andere Werte entgehen: statt dem Bruttosozialprodukt

ist hier das aus vier Säulen und acht Indexen basierende Prinzip des

„Bruttosozialglücks“ Maßstab für Glück und Zufriedenheit.

Das Beispiel des nach westlichen Maßstäben wirtschaftlich

unter­entwickelten Königreichs Bhutan wirft außerdem

die Frage nach Sinn und Ziel von Entwicklungspolitik,

und Entwicklungszusammenarbeit als Alternative, auf.

Martha Nussbaum, Philosophin und Professorin

für Rechtswissenschaften und Ethik an der University of Chicago,

entwickelte in diesem Bereich in den 1980er Jahren gemeinsam

mit Amartya Sen den „Fähigkeiten-Ansatz“,

der Fähigkeiten (im Sinne von substantiellen Freiheiten wie einem

langen Leben, Beteiligung an wirtschaftlichen Transaktionen

und politischer Teilhabe) als konstitutive Bestandteile

von Entwicklung ansieht und Armut als Entzug von Fähigkeiten definiert.

Die von Isasi-Díaz aufgegriffenen Themen zeigen,

dass Solidarität auf der Ebene der Werte und Maßstäbe ansetzen muss.

Solidarität entsteht und wird notwendig, weil wir soziale Wesen sind.

Sie ist ein menschlicher, kein allein christlicher Wert.

Die anfangs erwähnte, beidseitige Beziehung zwischen

Angehörigen der Ersten und der Dritten Welt braucht

keine Intimität oder Vertrautheit, um funktionieren zu können.

Auch aus Gebieten, die weit von uns entfernt sind, erreichen

uns Botschaften, Ansprüche und Erwartungen.

Wir wissen um die Verknüpfungen unseres Wohlstandes

mit der Armut in der Welt. Wenn wir unserer Verantwortung

gerecht werden wollen, können wir

keinen „individuellen“ Weg gehen und uns

der beidseitigen Beziehung entziehen.

Aber auch in unterprivilegierten Gruppen entsteht

Solidarität nicht automatisch. Isasi-Díaz berichtete

hier von Latinas in den USA, die sich aufopfern,

um ihren Kindern den Besuch Oberschule oder

sogar der Universität zu ermöglichen.

Die nun gebildeteren Kinder schämen sich oft

für die Einfachheit ihrer Mütter, anstatt ihnen dankbar zu sein.

Als Einwanderer zweiter Generation meinen sie,

sich in die Erste Welt einkaufen und anpassen zu müssen.

Häufig entwickeln sie erst mit Heirat und Familiengründung

ein Bewusstsein dafür, dass ihre eigene Stellung

auf der Unterstützung der Müttergeneration beruht.

Im Sinne der Solidarität wäre es für diese jungen Amerikaner wichtig,

sich weiterhin in ihrer Herkunftsgemeinschaft verwurzelt zu sehen

und zu versuchen, dieses Prinzip der gegenseitigen Hilfe in ihrem

neuen gesellschaftlichen Umfeld zu etablieren.

 

Natürlich können wir nicht in allen Lebensbereichen gleichermaßen

Verantwortung für unsere Privilegien übernehmen und uns

solidarisch mit den sozial und wirtschaftlich Unterdrückten zeigen.

Aber wir können Schwerpunkte in einigen Bereichen setzen.

Auch unser Leben im materiellen Sinn zu vereinfachen kann helfen,

das „wir“ zu entdecken.

An dieser Stelle kommt eine wichtige Frage auf: Wie sollen

wir mit den Unterdrückern, den Reichen, umgehen?

Frau Isasi-Díaz stimmt zu, dass dies ein heikler Punkt sei.

Sie wies darauf hin, dass es auch unter den Superreichen Menschen gibt,

die sich in der Verantwortung sehen, etwa Warren Buffet und Bill und Melinda Gates,

die seit Jahren nicht nur die Zinsen, sondern auch die Substanz

ihres Vermögen in private Wohltätigkeitsstiftungen investieren.

Generell wird es aber wohl schwer sein, den Superreichen zu vermitteln,

dass sie den Rest der Gesellschaft (also sowohl uns als Mittelschicht,

als auch die Ärmsten) brauchen.

Ada María Isasi-Díaz bezeichnet sich denn auch ganz offen

als historische Utopistin, die fest an das „Wir“-Gefühl glaubt, weil sie es z.B. in indigenen Gemeinschaften erlebt hat.

Ada María Isasi-Díaz ist Prof. em. für Ethik und Theologie

an der Drew University, New Jersey.

Kontakt: aisasidi@drew.edu.

Homepage: http://users.drew.edu/aisasidi/.

Ihr neues Buch, das die im Vortrag vorgestellten Ideen entwickelt,

wird 2013 unter dem Titel Justicia:

A Reconciliatory Praxis of Care and Tenderness bei der Fortress Press erscheinen.


[2] http://en.wikipedia.org/wiki/Conacami, Abschnitt „Mission and Vision“,

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Bhutan,

Abschnitt „Wirtschaftliches Gefälle“, abgerufen ab 10.01.12.

Berichte über Bhutan gibt es laut Isasi-Díaz regelmäßig auf aljazeera.com.

[4] http://en.wikipedia.org/wiki/Martha_Nussbaum, Abschnitt „The Capability approach“,

Frau Isasi-Díaz empfiehlt hierzu auch Nussbaums 2000

bei der Cambridge University Press erschienenes Buch Women and Human Development.

Interview mit Klaus Theweleit über Elternzeit

Die Quadratur des Kreises:
Wenn die Eltern
gemeinsam arbeiten und erziehen…

 

Es herrscht eine große Unlust unter den jungen Leuten, Kinder zu bekommen. Immer mehr potentielle Eltern trauen sich Kindererziehung überhaupt nicht mehr zu und haben Angst vor beruflichen und finanziellen Einschränkungen. Einen der Nestoren in Sachen Gleichberechtigung, Klaus Theweleit, Verfasser des  Buches “Männerphantasien” über die männliche Eroberungskultur (Piper-Verlag), der kürzlich einen viel beachteten Vortrag mit anschließender Diskussion in Hannover dazu hielt, befragte ich dazu, wie Monika Theweleit und er ihr Familienleben gestaltet haben.
Als neueres Beispiel gleichberechtigter Kindererziehung dient ja auch Arbeitsministerin von der Leyen mit 7 Kindern und mithelfendem Mann. Zum Schluss Informationen ihres Ministeriums dazu.

Ingeburg Peters: Wie hat sich der Rollentausch über die Jahrzehnte hin auf Ihre Beziehung ausgewirkt?
Theweleit: „Rollentausch” ist nicht ganz richtig. Es handelt(e) sich um Arbeitsteilung. Meine Frau hat halbtags in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet, vormittags. Ich bin mit Sohn zu Hause geblieben und habe, so weit immer möglich, an meiner Dissertation gearbeitet. Regel dabei: das Kind geht vor.

Einer war immer für die Kinder da

Mittags habe ich gekocht; und das auch so beibehalten, als die Kinder (ein weiteres war dazugekommen) im Kindergarten und in der Schule waren. Nachmittags, wenn meine Frau zu Hause war, konnte ich die nötigen Bibliotheks-Besuche machen, Kopieren etc. oder auch mit den Kindern ins Schwimmbad gehen oder ähnliches. So war (mindestens) einer von uns immer für die Kinder da, manchmal auch beide. Seit die Kinder in Kindergarten bzw. Schule waren, lag meine tägliche sichere Zeit fürs Arbeiten zwischen morgens 8 Uhr (wenn alle aus dem Haus waren) und ca. 12 Uhr 30, wenn es Zeit fürs Kochen wurde. – wenn nicht eins der Kinder krank war und Arztbesuche anstanden. An den Wochenenden hat meine Frau überwiegend gekocht. Ich konnte etwas länger am Stück arbeiten. Abends dann meistens Besuche, Freunde, Kino oder ähnliches. Keine für abends eingeplante Arbeitszeit.

Zeiträume

diszipliniert nutzen

Diese Aufteilung der Arbeit mit den Kindern, Bringen zum und Abholen vom Kindergarten, Elternabende in der Schule, Anschauen der Hausaufgaben, Lernen mit den Kindern, wenn nötig, Kontakte mit anderen Eltern und den Freunden der Kinder,  und was sonst alles noch dazu gehört, haben wir 25 Jahre lang so praktiziert, dass größere Konflikte nicht entstanden. Ende der 70er Jahre begann meine Frau eine Ausbildung zur Psychoanalytikerin (DPV); das schloss eine mehrjährige Lehranalyse und abendliche Seminare ein; ich war dann zu Hause, was mir nicht sehr schwer fiel, da ich bis zu meinem 30. Lebensjahr so gut wie jeden Abend auswärts, in der Kneipe oder mit Freunden und Genossen verbracht habe; mein Bedarf in dieser Hinsicht also einigermaßen gedeckt war.
Weder hat die berufliche Weiterbildung meiner Frau, noch hat die Weiterentwicklung meines Schreibens unter den Arbeitsansprüchen des jeweils anderen gelitten.

Beide hatten ihre eigenen Bereiche

Eher im Gegenteil: zwar ist es unserer Meinung nach für eine solche funktionierende Arbeitsteilung unerlässlich, dass jede(r) seinen eigenen Bereich hat; die eigenen Kontakte und Freundschaften im eigenen Arbeitsbereich, wo der andere nichts hineinzureden hat.
Peters: Dennoch sind Sie der berühmtere Ehepartner geworden.
Theweleit: Im Lauf der 80er hat meine Frau neben der Kliniktätigkeit in eigener psychoanalytischer Praxis zu arbeiten begonnen; seit ca. 10 Jahren arbeitet sie nur noch selbstständig in ihrer Praxis. Umso schöner ist diese wechselseitige Selbstständigkeit, wenn beide Bereiche sich zusätzlich berühren bzw. überschneiden. So hat mein Schreiben, da zu großen Teilen psychoanalytisch ausgerichtet, immer von der Arbeit und den Kenntnissen meiner Frau profitiert. Konkret: sie ist die erste Leserin und Kritikerin der meisten meiner Texte (abgesehen von kleineren journalistischen Arbeiten, die manchmal auch so rausgehen). Während sie ebenso an den Weiterungen meiner Arbeit, besonders in den Kunstbereichen, partizipiert. Womit die Frage der „Berühmtheit” angegangen wäre. Ich habe in meinen Büchern immer betont, dass meine spezifische Art zu Schreiben als ein Koprodukt aus unserer Art der Beziehung, nicht nur der intellektuellen, angesehen werden soll. Die Beziehung zu den Kindern eingeschlossen und die zu den Freunden auch (was manche Leser meiner Bücher „nervt” – wozu immer die Erwähnung dieser Monika da; andere aber entsprechend anspricht). Denn: natürlich sind wir seit den frühen 70ern vorwiegend mit Leuten in Berührung (wenn auch seit Mitte der 80er nicht mehr in WG-artigen Wohnformen), die ein ähnliches Lebensmodell zu leben versuchen; also auf der Grundlage möglichster Gleichheit zwischen allen Beteiligten. Es gibt mehr solcher Menschen als man gemeinhin denkt (bzw. als das, was die Statistiken zu denken nahelegen). Diese Menschen leben allerdings in keiner Form irgendeiner öffentlichen Publicity.

Vergnügliches Lernen mit Kindern

Andererseits: mich hat es immer gewundert, dass nicht mehr Männer die Arbeit mit ihren Frauen entsprechend teilen. Es geht ja gar nicht darum, dass ein Teil für den anderen sein „öffentliches Leben” total aufgibt; es geht durchaus für beide (auf den Pferdefuß komme ich gleich). Es sind auch nicht primär die beruflichen (angeblichen) Karrierehindernisse. Es sieht vielmehr so aus, dass ein Großteil der Männer seine etwas blöden Gratifikationen aus den jeweiligen Männerclubs, Sportclubs, Saufclubs, Raufclubs nicht aufgeben will – aus Angst, eine nähere Arbeits- und Lebensbeziehung zu ihren Frauen würde ihnen nichts Gleichwertiges bieten; so dass sie vor ihrer Männerhorde als irgendwie in ihrer Freiheit Beschnittene dastehen würden. Das hält Mann bei uns schlecht aus – und gibt sich mit den dürftigen (und oft auch konkurrenten und sehr neidischen) Pseudogratifikationen des allgemeinen Kerle-Vereins zufrieden. Tragisch (denn Männer sind in aller Regel nicht sehr freundlich untereinander)! Ihnen entgeht eine Menge, wovon sie nichts ahnen; besonders im engen Umgang mit Kindern, der für mich immer eine Quelle ständigen Lernens war; eines vergnüglichen Lernens.

Der Pferdefuß ist

die schlechte Rente

Der Pferdefuß? Nicht die Ungleichheit im »öffentlichen Bekanntsein«. Darauf war meine Frau nie scharf. Und ich reiße mich nicht um Talkshows. Der Nachteil liegt im Finanziellen. Halbtagsarbeit in der Klinik bedeutet: halbe Rente. Nicht bis 65 dort durchgearbeitet zu haben bedeutet: weitere Rentenminderung. Und Leben als Schriftsteller mit Künstlersozialkasse bedeutet: Rentenbeiträge auf unterster Stufe.
Von der Alterssicherung war bisher die Arbeitsteilung in der Kindererziehung in den meisten Fällen nachteilig, von der Arbeitsform her aber bestens.

 

Und hier der
neueste Stand der Rechtslage

Zur Berücksichtigung von

Kindererziehungszeiten

in der Rentenversicherung:

Zeiten der Kindererziehung nach § 56 Sechstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VI) führen für Mütter und Väter in der gesetzlichen Rentenversicherung zur Versicherungspflicht. Die Rentenbeiträge dafür werden nicht vom Versicherungspflichtigen, sondern vom Bund gezahlt.
Diese Zeiten wirken rentenbegründend und rentensteigernd wie Pflichtbeitragszeiten aufgrund einer Erwerbstätigkeit. Bei Geburten vor 1992 umfasst die Kindererziehungszeit ein Jahr, bei Geburten ab 1992 beträgt sie drei Jahre. Sie werden mit 100 Prozent des Durchschnittsentgeltes aller Versicherten im jeweiligen Erziehungsjahr bewertet.
Die Zeiten der Kindererziehung können selbst dann angerechnet werden, wenn die Eltern während dieser Zeit einem anderen Alterssicherungssystem angehört haben. Voraussetzung ist jedoch, dass sie in dem anderen Alterssicherungssystem nicht annähernd gleich berücksichtigt werden wie in der gesetzlichen Rentenversicherung. Von dieser neuen Regelung profitieren vor allem Mitglieder berufsständischer Versorgungseinrichtungen.
Anmerkung der Redaktion: Berufsständische Versorgung im engeren Sinne ist die auf einer gesetzlichen Pflichtmitgliedschaft beruhende Altersversorgung für kammerfähige freie Berufe (Ärzte, Apotheker, Architekten, Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater beziehungsweise Steuerbevollmächtigte, Tierärzte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer, Zahnärzte sowie Psychologische Psychotherapeuten  und Ingenieure).
Die Kindererziehungszeit wird nur einem Elternteil zugeordnet – demjenigen, der das Kind überwiegend erzogen hat. Erziehen die Eltern ihr Kind gemeinsam, ohne dass der Erziehungsanteil eines Elternteils überwiegt, erhält grundsätzlich die Mutter die Kindererziehungszeit. Soll der Vater die Kindererziehungszeit erhalten, obwohl er das Kind nicht überwiegend erzieht, müssen sie für die Zukunft eine übereinstimmende gemeinsame Erklärung abgeben. Diese Erklärung kann auch rückwirkend, höchstens jedoch für zwei Kalendermonate, abgegeben werden.
Neben Beitragszeiten wegen Kindererziehung können Eltern auch sogenannte Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung nach § 57 SGB VI erhalten. Diese erleichtern den Zugang zu einer Rente. Die Berücksichtigungszeit für Kindererziehung beginnt mit dem Tag der Geburt und endet mit dem Monat der Vollendung des zehnten Lebensjahres des Kindes.
Kinderberücksichtigungszeiten werden wie Kindererziehungszeiten nur einem Elternteil zugeordnet – demjenigen, der das Kind überwiegend erzogen hat.